Sonntag, 25. April 2021

Die Gesetze des Dschungels?

 

Putins Ansprache als „klare Warnung an den Westen“

Experte nennt „rote Linien“ für Moskau

22.04.2021

Paul Linke

Russlands Staatschef Wladimir Putin hat in seiner Rede zur Lage der Nation deutliche Worte an außenpolitische Akteure gefunden. Der Politologe Gerhard Mangott sieht in den „harten“ Formulierungen eine „klare Warnung an den Westen“...Das habe aus seiner Sicht vor allem eine Aussage verdeutlicht:

„Wir wollen wirklich nicht die Brücken hinter uns abreißen. Aber wenn jemand unsere Absichten als Gleichgültigkeit oder Schwäche wahrnimmt und selbst beabsichtigt, diese Brücken selbstständig abzureißen oder sogar zu sprengen, so sollte er wissen, dass Russlands Antwort asymmetrisch, schnell und hart sein wird“, sagte Putin am Mittwoch.

Die Gesetze des Dschungels?

Noch harscher wurde der russische Präsident in einer weiteren Äußerung, in der er das Verhalten einiger Staaten gegenüber Russland mit dem Inhalt des „Dschungelbuches“ vom weltbekannten Schriftsteller Rudyard Kipling verglichen hat:

„Russland werde auf Schritt und Tritt ohne jegliche Gründe angerempelt. Und (…) um sie herum versammeln sich, wie um Shere Khan, alle Arten von Hyänen. Alles wie bei Kipling. Man bellt mit, um seinem Souverän gefällig zu sein.“

Gemeint sei mit dem Tiger Shere Khan, der sich als Herrscher des Dschungels sehe, „natürlich“ die USA, glaubt Mangott. „Und als Hyänen oder Schakale, die sich dem Tiger andienen, meint Wladimir Putin natürlich die westlichen Alliierten der Vereinigten Staaten – vor allem die europäischen Staaten“, interpretiert der Russlandexperte. Das sei ein harter und möglicherweise auch kein zielführender Ton.

Bereits im Jahr 2011 nutzte Putin den Bezug zu Kiplings Buch, erinnert sich der Wissenschaftler. Einige Vertreter der Opposition, die laut Putin für die westlichen Länder tätig waren, bezeichnete er damals als Banderlogen (so heißen die unangenehmen und unhöflichen Affen in dem Buch – Anm. d. Red.).

Die „roten Linien“ in den Beziehungen zu anderen Ländern werde demnach Russland selbst in jedem konkreten Fall bestimmen. Welche das konkret sind, bleibt allerdings offen.

Der Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Innsbruck sieht darin eine „klare Warnung an den Westen, vor allem in Weißrussland und der Ukraine, bestimmte Grenzen nicht zu überschreiten. Das war sehr direkt, aber gleichzeitig verbunden mit einem Angebot zum Gespräch“, das Mangott als positiv bewertet.

https://snanews.de/20210422/putins-ansprache-aussenpolitik-1821111.html

Minsker Vereinbarungen

1. Unverzügliche und umfassende Waffenruhe in bestimmten Gebieten der Regionen Donezk und Lugansk…

2. Rückzug der schweren Waffen durch beide Seiten in gleichen Abständen, um eine Sicherheitszone zu schaffen

Sicherheitszone mit einem Abstand von mindestens 50 km …

3. Sicherstellung einer wirksamen Überwachung und Verifikation des Waffenstillstandsregimes und des

Abzugs der schweren Waffen durch die OSZE ab dem ersten Tag des Abzugs, unter Einsatz aller erforderlichen technischen Mitteleinschließlich Satelliten, Drohnen, Radaranlagen usw.

4. Einleitung eines Dialogs am Tag 1 des Abzugs über die Modalitäten der Kommunalwahlen … in bestimmten Gebieten der Regionen Donezk und Lugansk” sowie über die künftige Regelung dieser Gebiete auf der Grundlage dieses Gesetzes…

5. Gewährleistung von Begnadigung und Amnestie …

6. Sicherstellung der Freilassung und des Austauschs aller Geiseln

7. Gewährleistung des sicheren Zugangs, der Lieferung, der Lagerung und der Verteilung von humanitärer Hilfe …

8. Festlegung der Modalitäten für die vollständige Wiederaufnahme der sozioökonomischen Beziehungen, einschließlich sozialer Transfers,wie z.B. Renten, Zahlungen …9. Wiederherstellung der vollen Kontrolle über die Staatsgrenze durch die Regierung der Ukraine im gesamten Konfliktgebiet

10. Abzug aller ausländischen bewaffneten Formationen, militärischer Ausrüstung sowie von Söldnern aus dem Territorium der Ukraine unter Beobachtung der OSZEEntwaffnung aller illegalen Gruppen.

11. Durchführung der Verfassungsreform in der Ukraine…sowie die Verabschiedung einer dauerhaften Gesetzgebung über den Sonderstatusbestimmter Gebiete in den Regionen Donezk und Lugansk…

12. Auf der Grundlage des Gesetzes der Ukraine “Über die vorläufige Ordnung der lokalen Selbstverwaltung in bestimmten Gebieten derDonezk und Lugansk” werden Fragen im Zusammenhang mit den Kommunalwahlen mit Vertretern bestimmter Gebiete der Regionen Donezk und Lugansk erörtert… Die Wahlen werden in Übereinstimmung mit den einschlägigen OSZE-Standards durchgeführt und vom OSZE/BDIMR überwacht werden.

13. Intensivierung der Arbeit der Trilateralen Kontaktgruppe

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Provokationen gegen Russland: „Organisatoren werden es bereuen, wie lange nicht“ – Putin

21 April,

Gerhard Mangott

Russlands rote Linien

Eine „dunkelrote Linie“ wäre für Russland aus Sicht des Forschers der Eintritt der Ukraine in die Nato. Gleichzeitig glaubt er nicht, dass es dazu kommt.

„Wenn man von Polen, Litauen oder anderen Staaten absieht, ist die Gewährung eines Vorbeitrittsplans für die Ukraine nicht auf dem Tisch. Die Nato-Führung weiß natürlich, dass eine solche Vorgehensweise für Russland absolut inakzeptabel wäre.“

Wenn allerdings diese Grenze überschritten werden sollte, dann würde sich Russland bereitmachen, militärisch in der Ukraine genau das zu verhindern, vermutet der Forscher.

Auch weitere Entwicklungen sehe Russland mit Sorge. Dazu gehörten US-Waffenlieferungen in die Ukraine sowie Diskussionen in den Vereinigten Staaten, die Militärhilfe noch weiter zu intensivieren. „Es nehmen ukrainische Truppen an Nato-Übungen teil, wie etwa an der Übung Defender Europe 2021“, bemerkt Mangott.

Außerdem gebe es viel Unterstützung der USA für die ukrainische Position, dass das Minsk-II-Abkommen aufgegeben werden soll, weil Kiew in diesem Dokument zu viele Zugeständnisse sehe, erklärt der Experte für Internationale Beziehungen.

So sei auch die „Truppenmobilisierung“ an den westlichen Grenzen Russlands der letzten Wochen als „Warnsisgnal“ an die USA zu sehen, bestimmte „Grenzen der Einwirkung auf die Ukraine“ nicht zu übertreten. An eine Invasion Russlands in die Ukraine glaubt Mangott, anders als viele westliche Beobachter, nicht: „Ein solcher direktere Krieg zwischen Russland und der Ukraine wäre für die Mehrheit der Bevölkerung in Russland unpopulär. Putin könnte mit seinem Krieg nichts gewinnen.“

Die Gesetze des Dschungels?

Noch harscher wurde der russische Präsident in einer weiteren Äußerung, in der er das Verhalten einiger Staaten gegenüber Russland mit dem Inhalt des „Dschungelbuches“ vom weltbekannten Schriftsteller Rudyard Kipling verglichen hat:

„Russland werde auf Schritt und Tritt ohne jegliche Gründe angerempelt. Und (…) um sie herum versammeln sich, wie um Shere Khan, alle Arten von Hyänen. Alles wie bei Kipling. Man bellt mit, um seinem Souverän gefällig zu sein.“

Gemeint sei mit dem Tiger Shere Khan, der sich als Herrscher des Dschungels sehe, „natürlich“ die USA, glaubt Mangott. „Und als Hyänen oder Schakale, die sich dem Tiger andienen, meint Wladimir Putin natürlich die westlichen Alliierten der Vereinigten Staaten – vor allem die europäischen Staaten“, interpretiert der Russlandexperte. Das sei ein harter und möglicherweise auch kein zielführender Ton.

Bereits im Jahr 2011 nutzte Putin den Bezug zu Kiplings Buch, erinnert sich der Wissenschaftler. Einige Vertreter der Opposition, die laut Putin für die westlichen Länder tätig waren, bezeichnete er damals als Banderlogen (so heißen die unangenehmen und unhöflichen Affen in dem Buch – Anm. d. Red.).

„Mehr Sachlichkeit“

Die Beziehungen zwischen Russland und den USA, aber auch der EU, seien Mangott zufolge gerade auf einem Tiefpunkt:

„Die letzten Eskalationen, Ausweisungen von Diplomaten, die neuen Sanktionen der USA gegen Russland, die Aussage von US-Präsident Joe Biden, dass Putin ein Mörder sei, hat ein Klima geschaffen, wo Äußerungen sehr schnell, sehr radikal werden.“

Das sei sowohl im Verhältnis zwischen Biden und Putin aufgefallen, aber auch in den Äußerungen russischer Politiker gegenüber der Europäischen Union. „Es wäre gut, wenn man über das Gespräch zu Fragen gemeinsamer Interessen zu etwas mehr Sachlichkeit zurückkehren könnte, zu einem weniger scharfen und viel stärker zu einem diplomatischen Ton in den Beziehungen“, rät der Universitätsprofessor.

https://snanews.de/20210422/putins-ansprache-aussenpolitik-1821111.html

Provokationen gegen Russland: „Organisatoren werden es bereuen, wie lange nicht“ – Putin

21.04.2021

Anna Simonenko

Zum Abschluss seiner jährlichen Ansprache sagte Putin, dass der Sinn und Inhalt der russischen Politik in der Weltarena darin bestehe, den Frieden und die Sicherheit für „den Wohlstand unserer Bürger, die stabile Entwicklung des Landes“ zu gewährleisten.

„Russland hat natürlich seine Interessen, die wir schützen und im Rahmen des internationalen Rechts, wie das auch andere Staaten der Welt tun, befürworten“, sagte er ferner.

„Falls andere Länder keinen Dialog führen möchten und einen arroganten Ton wählen, wird Russland einen Weg suchen, seine Interessen zu schützen.“

Verhalten gegenüber Russland

Präsident Putin betonte, dass unfreundliche Aktionen gegenüber Russland nicht aufhören würden. Man habe sich in einigen Ländern daran gewöhnt, „aus jeglichem Anlass und öfter aus keinem Anlass“ Russland anzurempeln.

„Eine neue Sportart: Wer sagt da was lauter.“

Seinen Worten zufolge benimmt sich Russland darauf „in höchstem Maß zurückhaltend“ und antwortet „auf unfreundliche Aktionen und offene Rüpelei überhaupt nicht“.

Er verwies zudem darauf, dass Russland gute Beziehungen zu allen Teilnehmern der internationalen Kommunikation haben möchte, aber sehe, was „im realen Leben passiert“.

„Wie ich bereits gesagt habe, wird Russland auf Schritt und Tritt ohne jegliche Gründe angerempelt. Und (…) um sie herum versammeln sich, wie um Shere Khan aus dem „The Jungle Book“ von Kipling, alle Arten von Hyänen. Alles wie bei Kipling. Man bellt mit, um seinem Souverän gefällig zu sein.“

Provokationen gegen Russland

„Wir wollen wirklich nicht die Brücken hinter uns abbrechen. Aber wenn jemand unsere Absichten als Gleichgültigkeit oder Schwäche wahrnimmt und selbst beabsichtigt, diese Brücken selbstständig abzubrechen oder sogar zu sprengen, so sollte er wissen, dass Russlands Antwort asymmetrisch, schnell und hart sein wird.“

Die roten Linien in den Beziehungen zu anderen Ländern wird demnach Russland selbst in jedem konkreten Fall bestimmen.

Außerdem betonte der Präsident, dass die Organisatoren jeglicher Provokationen gegen Russland „es so bereuen werden, wie sie lange nichts bereut haben“. Konkret sagte er Folgendes:

„Die Organisatoren jeglicher Provokationen, die Schlüsselinteressen unserer Sicherheit gefährden, werden das Verübte so bereuen, wie sie schon lange nichts mehr bereut haben.“

Lage in Weißrussland

Während seiner Rede erörterte der Präsident auch die Situation um Weißrussland. Er verwies darauf, dass sich alles zu einem realen Versuch eines Staatsstreichs in Weißrussland abwickelte.

„Und was wäre gewesen, wenn der Versuch eines Staatsstreichs in Weißrussland real unternommen worden wäre (…) Wie viele Menschen wären betroffen worden? Wie hätte sich die Situation allgemein in Weißrussland entwickelt? Niemand denkt daran, wie niemand auch nicht an das Schicksal der Ukraine dachte, als ein Staatsstreich in diesem Land erfolgte.“

„In der Welt haben sich wohl alle leider an die Praxis politisch motivierter illegaler Sanktionen in der Wirtschaft gewöhnt, an grobe Versuche der einen, mittels der Gewalt den eigenen Willen anderen aufzudrängen.“

Geheimdienste wollen Militärputsch in Weißrussland vereitelt haben

Himmelschreiende Handlungen, wie die Versuche des Mordes an dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und des Staatsstreichs, finden laut Putin keine Verurteilung seitens des kollektiven Westens.

„Niemand würde wohl was bemerken; alle tun so, als ob nichts passiert“, so der Staatschef Russlands.

Diskussion über strategische Bewaffnung und Modernisierung russischer Systeme

Außerdem schlug Putin den Partnern vor, das Thema der strategischen Bewaffnung zu besprechen. „Russland schlägt nochmals nachdrücklich den Partnern vor, die Fragen zu behandeln, die mit der strategischen Bewaffnung und der Gewährleistung der globalen Sicherheit verbunden sind.“

„Wir plädieren für die Erhaltung und die Verstärkung der Schlüsselrolle eben der Uno in den Weltangelegenheiten, wir streben danach, zur Regelung der regionalen Konflikte beizutragen und haben bereits viel für die Stabilisierung der Situation in Syrien und für die Verbesserung des politischen Dialogs in Libyen getan.“

Mit Hinblick auf die russische Bewaffnung sagte Putin, dass der Anteil der modernen Bewaffnung und Militärtechnik in der Atomtriade Russlands in diesem Jahr mehr als 88 Prozent betragen werde.

„Zum Jahr 2024 wird der Anteil der modernen Waffen und Technik in den Truppen bei etwa 76 Prozent liegen, das ist ein sehr guter Kennwert. Und in der Atomtriade wird er bereits in diesem Jahr höher als 88 Prozent sein.“

Beispielsweise sagte er, dass das erste Regiment mit schweren interkontinentalen ballistischen Raketen „Sarmat“ Ende 2022 für den Bereitschaftsdienst der russischen Armee geliefert werden soll.

„Es erhöht sich auch die Zahl der Luftkampfkomplexe mit der Hyperschall-Rakete ,Kinschal‘, der Schiffe, die mit hochpräzischen Hyperschallwaffen (…) unter anderem mit ,Kinschal‘ und den ,Kalibr‘-Raketen ausgerüstet sind.“ Baldsolle auch dieArmee die Hyperschallraketen „Zirkon“ erhalten.

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